«Nach wie vor lachen die Leute gerne zwei Stunden unbeschwert»
28.03.2018 Jugend, Werbung, Kirchberg, Kultur«D’REGION»: «iPeach» ist nun Ihr 15. Bühnenprogramm und Sie möchten noch weitermachen, bis sie 75 Jahre alt sind. Ist danach fertig lustig? Wie stellen Sie sich Ihre Pension vor?
Peach Weber: Ich werde dann als Komiker sicher aufhören. Ich habe gesagt, das sei meine Abschiedsvorstellung, denn ich fand es immer peinlich, wenn Kollegen angekündigt haben, dass sie aufhören und dann noch 10 Jahre Abschiedstournee gemacht haben. Aber mein Ziel war es nie, irgendwann mal nichts mehr zu machen, ich kann ja immer noch Bundesrat oder Papst werden. Vielleicht schreibe ich dann einfach weitere Kinderbücher über den «Zwerg Stolperli».
«D’REGION»: Sie wurden dieses Jahr 65. Finden sich nun mehr Witze übers Alter und Älterwerden im neuen Programm?
Peach Weber: Nein, ich habe immer zu allen Themen Gäx gemacht. Ich merke einfach, dass es die Leute heute noch lustiger finden, weil ich ja selber betroffen bin. Ich mache ja sowieso am liebsten Sprüche über mich selber, also gehören die Themen «Alter», «Übergewicht» und «Schlecht-Gitarre-Spielen» zu meiner Kernkompetenz.
«D’REGION»: Nerven Sie eigentlich die ganzen Fragen zu Ihrem Alter?
Peach Weber: Nein, das ist ja die Realität, es ist bei mir ja auch nicht zu übersehen. Ich bin 65, sehe auch so aus und habe auch nichts dagegen. Man kann nicht 65 Jahre leben, ohne 65 zu sein.
«D’REGION»: Sie haben mehrmals gesagt, dass Sie programmmässig nie zurück, sondern immer in die Zukunft schauen. Haben Sie trotzdem ein Lieblingsprogramm oder einen Lieblingsgag?
Peach Weber: Das Problem ist bei mir, dass ich immer alles, was vorbei ist, vergesse. So ist meine Hirn-Festplatte immer frei für neue Ideen. Deshalb ist immer das aktuelle Programm mein Liebling. Es gibt einzelne Gäx, auf die ich aber immer noch stolz bin, zum Beispiel mein Weihnachtslied-Titel: «Oh stille mich, Du Fröhliche!».
«D’REGION»: Ihr aktuelles Programm heisst «iPeach». Wie stehen Sie zur Technik?
Peach Weber: Ich gebrauche diese Dinge, wenn sie mir einen echten Nutzen bringen. Ein Handy ist praktisch, man muss nicht zu Hause bleiben, wenn man ein wichtiges Telefon erwartet. Ich habe schon sehr lange eine Homepage, eine offizielle Facebook-Seite. Aber da lese ich dann nicht die Kommentare durch, da ist mir die Zeit zu schade.
«D’REGION»: Sie schreiben jedes Mal ein komplett neues Programm. Wie gross ist der Zeitaufwand fürs Schreiben?
Peach Weber: Ich brauche jeweils etwa drei Monate zum Schreiben des Programms, denn oft arbeitet man zwei Tage für den Papierkorb. Aber in drei Monaten gibt es immer 20/21 gute Arbeitstage, an denen es flutscht, und das reicht dann. In dieser Zeit mache ich dann auch nur wenige Auftritte.
«D’REGION»: Wie unterscheiden sich die Touren und das Publikum von früher zu heute?
Peach Weber: Es gibt keinen grossen Unterschied. Obwohl am Fernsehen eine Comedyflut herrscht und es allgemein viel mehr Events gibt als vor zwanzig Jahren, sind die Säle noch voll. Der einzige Unterschied: Man muss mehr Werbung machen, damit die Leute wissen, dass man unterwegs ist. Heute wird ja aus jeder Furzidee gleich ein Musical oder anderer Event gemacht.
Aber nach wie vor lachen die Leute gerne zwei Stunden unbeschwert.
«D’REGION»: Verfolgen Sie Komiker im Ausland? Und wenn ja, wer gefällt Ihnen besonders gut?
Peach Weber: Es gibt in Deutschland im Verhältnis zur Bevölkerung nicht mehr und nicht weniger wirklich gute Komiker als in der Schweiz. Mir gefällt zum Beispiel Dieter Nuhr, weil er immer aktuelle Themen bespricht, und Olaf Schubert, der ist meistens herrlich schräg, jedenfalls in der Heute-Show.
Interview: David Kocher
Peach Weber mit «iPeach». Mittwoch, 25. April 2018, 20.00 Uhr, Saalbau, Kirchberg.
Kassa- und Türöffnung 19.00 Uhr.
Vorverkauf unter www.eventhouse.ch und www.starticket.ch.