Emmentaler Landmaschinenmechaniker wird an den Berufsmeisterschaften Europameister

  08.10.2018 Aktuell, Niederösch, Koppigen, Wirtschaft, Bildung, Foto, Region, Kultur, Bildung / Schule

Drei Tage lang behauptete sich Simon Rüedi an den EuroSkills in der ungarischen Grossstadt Budapest. Vorgesetzt bekam er fünf Praxisaufgaben, bei denen Diagnose-, Einstellungs- und Reparaturarbeiten, ähnlich wie bei der Lehrabschlussprüfung, zu erkennen und auszuführen waren. Am 30. September 2018 wurde ihm bei der feierlichen Schlusszeremonie die Goldmedaille übergeben.
Der Weg zu den Berufseuropameis­terschaften EuroSkills in Budapest war lange und benötigte viel Wille, Disziplin und Ausdauer. Letztes Jahr setzte sich Simon Rüedi bereits an den Schweizermeisterschaften SwissSkills in Aarberg gegen seine einheimischen Konkurrenten durch, um sich für die EuroSkills qualifizieren zu können. Das EM-Ticket in der Tasche allein reicht aber noch lange nicht, um gegen die starke internationale Konkurrenz in Ungarn bestehen zu können. Der Arbeitgeberverband AM Suisse und sein Arbeitgeber Studer AG Lyssach hatten ein intensives Vorbereitungsprogramm auf die Beine gestellt, um ihm die Möglichkeit zu geben, sich seriös auf die grosse Herausforderung in Budapest vorbereiten zu können.
Die lange und intensive Vorbereitung wird dem Berner auch auf seinem weiteren Berufsweg garantiert zugute kommen. Denn lange will sich Rüedi nicht von den EuroSkills erholen. Bereits seit dem Frühling 2018 drückt er wieder die Schulbank, um sich zum Diagnosetechniker Landmaschinen mit eidg. Fachausweis weiterzubilden.

Werdegang
Simon Rüedi absolvierte von 2012 bis 2016 die Lehre als Landmaschinenmechaniker bei der Studer AG Lyssach. Er hat die Lehrabschlussprüfung mit Erfolg bestanden und wurde als einer der Besten in seinem Jahrgang zu den SwissSkills zugelassen, um sich mit den besten Berufsleuten aus der Schweiz zu messen. Dort erzielte er ein hervorragenes Resultat, mit welchem er sich für die EuroSkills in Budapest qualifizierte.

«Vielleicht reicht es für das Podest»
Im Interview mit der Zeitung D’REGION berichtet Simon Rüedi von seinen Erfahrungen an den Berufsmeisterschaften in der Schweiz und in Ungarn. «An die SwissSkills bin ich eigentlich ohne Vorbereitungen gegangen, da ich direkt vom Militär gekommen bin. Für die EuroSkills in Budapest habe ich mich aber gut vorbereitet. So konnte ich im Bildungszentrum Aarberg trainieren und habe als Vorbereitung zum Beispiel auch einen John-Deere-Kurs abgeschlossen», berichtet der neue Europameister. Dabei erzählt er auch, dass er nach dem Wettkampf gar kein so gutes Gefühl gehabt habe: «Ich habe gedacht, dass es vielleicht noch knapp für das Podest reicht.» An der Siegerehrung einen Tag nach dem Wettkampf war dann die Überraschung umso grösser, als er sogar die Goldmedaille nach Hause nehmen durfte.
Spannend sei auch der Austausch mit den Berufsleuten aus anderen Ländern gewesen. «So konnte man erfahren, wie es bei ihnen läuft», erzählt der in Koppigen wohnhafte Simon Rüedi.
Über die Reaktio­nen zu seinem Sieg berichtet der Landmaschinenmechaniker: «Schon Minuten nach der Siegerehrung lief mein Handy heiss. Auch Leute, mit denen ich lange keinen Kontakt mehr hatte, gratulierten mir.»
Am Sonntag wurde die Schweizer Delegation in Zürich festlich empfangen. Doch mittlerweile ist Simon Rüedi wieder im Arbeitsalltag angekommen: «An meiner Arbeitswelt hat sich nicht viel geändert, ich arbeite wieder relativ normal weiter», erzählt Simon Rüedi und fügt lachend hinzu: «ausser, dass ich jetzt ab und zu ein Interview gebe.»

Bronzemedaille für Philippe Bütschi
Simon Rüedi war aber nicht der einzige erfolgreiche Emmentaler in Budapest. Philippe Bütschi, ebenfalls aus Koppigen, erreichte in seinem Beruf Gipser-Trockenbauer die sehr gute Bronzemedaille. zvg / David Kocher


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