Herzlicher Empfang für SVP-Ständerat Werner Salzmann
16.12.2019 Aktuell, Zauggenried, Schalunen, Grafenried, Alchenstorf, Politik, Fraubrunnen, Wirtschaft, Bildung, Region, Vereine, Kultur, Gesellschaft, Bildung / SchuleAm 17. November 2019 war Nationalrat Werner Salzmann, SVP, Mülchi, mit einem Glanzresultat in den Ständerat gewählt worden. Die fusionierte Gemeinde Fraubrunnen – entstanden aus dem Zusammenschluss von acht kleinen Dörfern, zu welchen auch Mülchi zählt – respektive deren Gemeindebehörden luden alle Bürger/innen sowie unzählige Gäste vergangenen Freitag zu einer Wahlfeier in die Turnhalle ein. Bereits beim Eintreffen um 18.30 Uhr wurde es leicht hektisch, sodass sogar Gemeinderatspräsident Urs Schär, BDP, spontan einen Stapel Servietten ergriff und den Mitarbeitenden bei den letzten Vorbereitungen unter die Arme griff. Dass das Netzwerk SVP bestens funktioniert, war auf den ersten Blick ersichtlich. Wahlhelfer, Unterstützer, Gönner u. a. waren zum Teil von weither angereist.
Zahlreiche Prominente hatten ihre Plätze ebenfalls bereits eingenommen, andere gesellten sich nach und nach dazu. Um Punkt 19.15 Uhr eröffneten die Limpachtaler Blasmusikanten – unter ihnen Romy Salzmann – mit dem «Berner Marsch» die Feier. Jung und Alt erhob sich von den Plätzen und Werner Salzmann, flankiert von zwei Ehrendamen, betrat strahlend den Raum.
«Freude herrscht»
«Es isch wieder einisch so wit z Froubrunne», liess Urs Schär verlauten. Nach einem Bundesrat, Regierungsrat, Nationalrat und Grossräten sei es für ihn eine grosse Ehre, Werner Salzmann zu seiner Wahl in den Ständerat gratulieren zu dürfen, «oder wie mir äbe hie z Froubrunne churz u bündig säge: Freude herrscht!» Schär äusserte sich zur fusionierten Gemeinde: Am 1.1.2014 mit 4800 Einwohnern entstanden, zählt Fraubrunnen aktuell 5200 Personen. Am Beispiel von Salzmann sei ersichtlich, dass man es auch aus einem ganz kleinen Dorf sehr weit bringen könne in der Politik. Werner habe seine Sporen in Mülchi abverdient. Er startete in der Schulkommission, kam später in den Gemeinderat, amtete als Gemeinderatspräsident. Er, Schär, erlaube sich zu sagen, dass es allen national und kantonal tätigen Politikern gut anstehen würde, ihre ersten politischen Erfahrungen auf die gleiche Art zu machen und nicht gleich «ganz oben» einzusteigen.
«Es wär o mit weniger gange»
«Wir sind glücklich, dass es im zweiten Wahlgang geklappt hat», fasste Wahlleiter SVP Bern und alt Nationalrat Hansruedi Wandfluh zusammen. Es sei nicht an einer einzelnen Stimme gelegen wie 2011 bei Salzmanns erster Nationalratskandidatur. «Werner hat diesmal 13 248 Stimmen zu viel gehabt», meinte er schmunzelnd. «Es wär auso o mit weniger gange.» Als Gründe für den Erfolg hob Wandfluh drei Punkte hervor: 1. Die Mobilisierung auf dem Land. 2. Die bürgerliche Zusammenarbeit. 3. Die Unterstützung durch die Wirtschaftsverbände. Er sei überzeugt, dass ohne diesen bürgerlichen Schulterschluss hier und heute keine Feier stattfinden würde. Wandfluh dankte den Parteivertretern von FDP, EDU und BDP sowie dem überparteilichen Wahlkomitee. Aber auch die Wirtschaftsverbände seien zum Erfolg nötig gewesen – Berner KMU, HIV, BEBV, Arbeitgeber- und Hauseigentümerverband sowie Gastro Bern –, hielt er fest.
«Unser Kristall»
Alt Bundesrat Adolf Ogi, Ehrenbürger von Fraubrunnen, ergriff ebenfalls das Wort. Er bezeichnete Salzmann als Kristall, welcher über den anderen Mineralien stehe. Ein Kristall hebe sich ab, erwecke Vertrauen. Mit Erwartungen werde an ihm hochgeblickt, mit der Hoffnung, dass er, Salzmann, das einbringe, was «man» von ihm erwarte. Beim gleichentags stattgefundenen Bundesratsessen habe sich Viola Amherd bei ihm nach Werner Salzmann erkundigt. Er habe ihr gesagt: «Dä cha dir de säge, wie du die Flugzüügbeschaffig muesch mache.» Salzmann war Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission im Nationalrat und ist jetzt bereits Vizepräsident der gleichlautenden Kommission im Ständerat. «Bis liebenswürdig mit dene zwo Froue u dene füf Bundesratsmänner», riet Ogi Salzmann.
Herzlicher Dank
«Ganz härzliche Dank, dass dir hüt am Abe aui da sit!» Mit diesen Worten bedankte sich Werner Salzmann bei Gemeinderatspräsident, Gemeinderat, Fraubrunnerinnen und Fraubrunnern, Adolf Ogi, Nationalräten, Grossräten und den diversen weiteren Amtsträgern. Sein persönliches Wahlkomitee und seine Familie, alle Wahlhelfer, die Wirtschaftsverbände respektive ihre anwesenden Vertreter und «seine» Vereine hob er im Besonderen hervor. Salzmann präsidiert unter anderen den Bernischen Schiesssportverband mit 26 000 Schützen. Seine Kollegen vom Männerchor Limpach-Mülchi sorgten mit ihren Liedern für die gesangliche Umrahmung der Wahlfeier. Salzmann bedankte sich auch bei seiner Arbeitgeberin Steuerverwaltung, dass er weiterhin Chefexperte Landwirtschaft bleiben dürfe. Sein Dank ging auch an den Schweizerischen Verband für Landtechnik, welchen er ebenfalls präsidiert und der gleichentags sein Weihnachtsessen abgehalten hatte. Apropos Essen: Den Gästen wurde in einer ersten Runde Züpfe und Hamme offeriert. Was dann noch folgte, bleibt offen.
«…we ig öppis z säge ha»
Ebenso lange wie seine Dankesliste würde Werner Salzmanns To-do-Liste ausfallen. Bereits 14 Tage Erfahrung hat er im Ständerat gesammelt. Es sei tatsächlich so, dass ein «Neuer» in der ersten Session nicht das Wort ergreife, obwohl die Redezeit im Ständerat unbeschränkt sei, war zu erfahren. «I säge nume öppis, we ig öppis z säge ha», hielt er fest. Neu sei für ihn die Standesvertretung. Als Ständeräte stünden sie in sehr engem Kontakt mit der Regierung. Auch dies dürfte Salzmann dank der bürgerlichen Mehrheit und Regierungsrat Christoph Neuhaus, SVP, nicht schwerfallen. Letzterer weilte ebenfalls unter den Gästen in Fraubrunnen und überbrachte Gratulationswünsche im Namen der Berner Regierung.
Barbara Schwarzwald