Berührendes und begeisterndes Kirchenkonzert

  04.11.2021 Aktuell, Oberösch, Vereine, Kultur, Jugend, Gesellschaft

Den festlichen Auftakt gestaltete die Uraufführung «Reinkarnation» aus der Feder von Dirigent Jan Müller. «Reinkarnation, ein Neuanfang nach einer schwierigen Zeit», definierte Moderator Bernhard Zingg die im Jahr 2021 entstandene Komposition des jungen Musikpädagogen der Musikschule Region Burgdorf und mit verschiedenen Preisen ausgezeichneten Dirigenten. Feierlich bis zündend und furios erreichte Jan Müllers Komposition die Gemüter des Publikums.

Von Gustav Mahler, geboren 1860, bis Jan Müller, geboren 1986, bot die Brassband eine Fülle raffinierter Klangbilder und differenzierter Rhythmen als Klangteppich von farbiger Leuchtkraft. In Ben Hollings «First Light», «… eine Komposition, die nachweislich von einigen der besten Ensembles der Welt dargeboten wird», so Bernhard Zingg, brillierte Irene Lüdi als Solistin mit dem Cornet. Sie faszinierte mit Ausdrucksintensität und technischem Können. Der begeisterte Applaus galt sowohl der Solistin als auch dem Orchester.

Eine Vielfalt musikalischer Ideen mit klanglich-rhythmischen Schattierungen liessen die berührenden neunzig Minuten des Konzertes zum nachhaltigen Erlebnis werden.

Solisten
Im Werk «Three little Maids» von Paul A. Rubens sind es die Solisten Livio Sampogna, Martin Lüthi und Thierry Stalder, denen es gelang, wechselnde Stimmungsbilder erklingen zu lassen. «‹Three little Boys› erzählen in heiteren Klängen die Geschichten dreier Mädchen», war Bernhard Zinggs Ansage. Grosse Emotionen weckten die «Zigeunerweisen» von Pablo de Sarasate mit der Bariton-Solistin Dominique Heuberger. Der mitreissende Schwung
und südländische Charme erinnern an Bizets «Carmen» und erzählen eine turbulente Familiengeschichte.

Gustav Mahlers Finale aus der «Symphonie Nr. 3» war der strahlende Ausklang eines Konzertes, das einer Hommage an alle Komponisten, auch an die Zeitgenossen Thomas Doss und Marc Jeanbourquin, gleichkam. Die Musizierfreude der Musik Frohsinn Oberburg zündete den Funken der Begeisterung im Publikum. Musikalische Dialoge und stilistische Reinheit garantierten einen Konzertgenuss pur, stimmten aber auch ein auf Allerheiligen und die (hoffentlich) beginnende Konzertsaison.

Sylvia Mosimann


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