Noch ein Sieg vor dem Finaleinzug entfernt

  12.04.2022 Aktuell, Wiler, Unihockey, Ersigen, Sport, Foto

Der SVWE konnte die beiden Partien am Wochenende für sich entscheiden. Kann noch eine Partie gewonnen werden, bestreitet der Rekordmeister das sechste Finale in den letzten sieben Jahren.
Mit dem zweifachen Torschützen Marco Louis als Vorkämpfer sicherte sich der SVWE am Samstag den zweiten Sieg in der Play-off-Halbfinalserie gegen Köniz. 6:4 siegte der Rekordmeister schon zum zweiten Mal beim amtierenden Meister.
Die Entscheidung im Berner Derby fiel zu Beginn des Schlussdrittels, als Michal Dudovic sein erstes Tor in der Serie glückte (4:2 in 43. Minute) und der Wiler Topskorer kurz danach Wyss herrlich freispielte und dieser zum 2:5 einnetzte (48.).

Disziplin und Taktik als Schlüssel
Zwar konnte Köniz erstmals in dieser Saison in der Weissensteinhalle in einem Spiel gegen Wiler mit 1:0 vorlegen, doch dem SVWE glückte postwendend der 1:1-Ausgleich, wobei beide Tore aus Standardsituationen fielen, wo sich die jeweiligen Defensiven nicht gerade vorteilhaft präsentierten. Es kam sogar noch besser für das Gästeteam, das mit Fortdauer der Partie das Zepter in die Hand nahm und sich auch ein Chancenplus erarbeitete. Dieses nützte schliesslich wie schon in Spiel 2 die dritte Linie zum 2:1-Führungstreffer aus. Sikora verwertete ein cleveres Zuspiel von Tambini resolut (16.). Ausgerechnet also Radek Sikora, der in den ersten beiden Partien mit Undiszipliniertheiten aufgefallen war.
Stichwort Disziplin: Das dritte Spiel bestätigte, dass – wenn die Partie in geordneten Bahnen verläuft – der SVWE bisher Vorteile verzeichnet. «Special Teams» nützen dafür eher Köniz. Beidseits je nur eine ausgesprochene Strafe bis zur 50. Minute und
die vorentscheidende 5:2-Führung spielte der Berger-Truppe in die Hände. Die (erneut uncleveren) Strafen in der Schlussphase und Überzahlsituationen (auch Empty-Net) blieben glücklicherweise ohne Bedeutung. Zwei kassierte Gegentore untermauern aber, dass Wiler Unterzahlsituationen tunlichst vermeiden sollte. Die Schelte gebührt diesmal Joonas Pylsy, der nach drei Halbfinal-Spielen immer noch auf seinen ersten Play-off-Treffer wartet, aber schon sechs Strafen kassiert hat.
In der Offensive übernahm wie schon die ganze Saison ein Mann wieder viel Verantwortung: Captain Marco Louis. Erst erzielte er im Startdrittel den 1:1-Ausgleich, später verwertete er nervenstark im Mitteldrittel den Penalty zur wichtigen 3:2-Führung.

Den Erfolg bestätigt
Den Sieg vom Samstag konnte der SVWE am nächsten Tag gleich bestätigen. Beim 6:2-Heimsieg vor über 800 Zuschauern war das junge Wiler-Team lange Zeit klar die bessere Mannschaft und konnte vom 4:0-Vorsprung zehren, den man dank zwei Känzig-Toren und einem Doppelschlag in der 29. Minute herausgearbeitet hatte.
Mit einer deutlichen und verdienten 4:0-Führung und herrlichen Toren hatte der SVWE vor einer grossen und begeisterten Kulisse bei Spielmitte nicht nur den ersten Heimsieg in der Serie vor Augen, sondern auch die 3:1-Führung in der Serie. Nach einer ausgeglichenen Startphase übernahm das Heimteam das Zepter und konnte dank den Toren fünf und sechs (!) von Deny Känzig in dieser Halbfinalserie erst auf 2:0 davonziehen und dann in der 29. Minute innerhalb von nur neun Sekunden auf 4:0 stellen.
Ein scheinbar unbedeutendes taktisches Detail veränderte die Dynamik des Spiels. Da Köniz nach dem Doppelschlag zum 0:4 auf zwei Linien reduzierte und der SVWE verständlicherweise mit drei Linien weiterspielte, kam es zu Linien-Duellen, die es so in dieser Serie noch nicht gab. Und prompt glückte Köniz noch vor Ende des zweiten Abschnitts der psychologisch wichtige erste Treffer (37.).

Energiespieler zermürben Köniz
Doch der Nimbus war natürlich nun trotzdem gebrochen, und weil Köniz nichts mehr zu verlieren hatte und der SVWE ungewollt, aber automatisch, mehr auf Verwalten spielte, wurde die Partie noch einmal spannend.
Doch der SVWE ackerte auch in dieser einzigen Unterzahl des Spiels diszipliniert, mit viel Engagement und grossem Einsatz und belohnte sich letztlich für ein tolles Wochenende mit zwei taktisch überaus reifen Vorstellungen von diesem jungen Team. Den Deckel auf das Spiel machte Jan Ziehli zusammen mit Noah Siegenthaler, die grosse Entdeckung der bisherigen Play-offs. Die beiden Youngsters machen die Linie um Affolter, Hollenstein und Captain Marco Louis zu einer der «hottesten» der Liga, wo Intensität und Qualität eine tolle Harmonie ausmachen. Ziehli krönte seine Leistung mit dem entscheidenden 5:2 (58.) Und als kurz vor Schluss auch der zuletzt hadernde Joonas Pylsy mit dem «Empty-Netter» sein erstes Tor in dieser Serie erzielte, war es endgültig ein perfektes Wochenende für den SVWE.

zvg


Partie vom 9. April 2022:
Floorball Köniz – SV Wiler-Ersigen
4:6 (1:2, 1:1, 2:3)

Sporthallen Weissenstein, Bern – 902 Zuschauer. SR: Preisig / Schädler.
Tore: 6. 1:0; 8. M. Louis (P. Affolter) 1:1; 16. R. Sikora (A. Tambini) 1:2; 30. 2:2; 37. M. Louis 2:3; 43. M. Dudovic 2:4; 48. Y. Wyss (M. Dudovic) 2:5; 56. D. Känzig (R. Sikora) 2:6; 58. 3:6; 59. 4:6.
Strafen: einmal 2 Minuten gegen Floorball Köniz, viermal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen.
Bemerkungen: Wiler mit Flury im Tor.


Partie vom 10. April 2022:
SV Wiler-Ersigen – Floorball Köniz
6:2 (1:0, 3:1, 2:1
)
Sportanlage Grossmatt, Kirchberg (BE) – 805 Zuschauer. SR: Wehinger / Zurbuchen.
Tore: 16. D. Känzig (J. Pylsy) 1:0; 22. D. Känzig (J. Pylsy) 2:0; 29. Y. Wyss (T. Väänänen) 3:0; 29. N. Siegenthaler (P. Affolter) 4:0; 37. 4:1; 45. 4:2; 58. J. Ziehli (P. Affolter) 5:2; 59. J. Pylsy (D. Känzig) 6:2.
Strafen: einmal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen, einmal 2 Minuten, einmal 10 Minuten (M. Kisugite) gegen Floorball Köniz.
Bemerkungen: SVWE mit Kramer im Tor wehrt
Penalty gegen Münger ab (60.).


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