Der RBS feiert Eröffnung der verlängerten S8
13.12.2022 Aktuell, Schalunen, Jegenstorf, Fraubrunnen, Wirtschaft, Foto, Region, GesellschaftAuf den Fahrplanwechsel hin von vorgestern Sonntag, 11. Dezember 2022, baute der Regionalverkehr Bern–Solothurn (RBS) das Angebot zwischen Bern und Solothurn spürbar aus: Ab diesem Zeitpunkt wird die S8 nun halbstündlich von Jegenstorf nach Bätterkinden verlängert und der Takt des RegioExpress (RE) wird unter der Woche tagsüber verdichtet. Grundlage für diesen Angebotsausbau bildet die «Verlängerung S8». Dafür waren in den drei Gemeinden Bätterkinden, Fraubrunnen und Jegenstorf bauliche Massnahmen notwendig.
Im Beisein des Berner Regierungsrates Christoph Neuhaus und von Christophe
Beuret, Sektionschef Grossprojekte des Bundesamtes für Verkehr, wurde die verlängerte S8 am Donnerstag, 8. Dezember 2022, mit einer kleinen Feier offiziell eröffnet. An diesen Feierlichkeiten nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter der drei beteiligten Gemeinden teil.
Grossprojekt mit drei Ausbauten
Damit die S8 nun bis nach Bätterkinden verkehren kann, waren Ausbauten und Anpassungen an der Infrastruktur notwendig. Diese wurden im Rahmen von drei Bauprojekten umgesetzt:
• In Bätterkinden entstand nördlich des Bahnhofs ein neues Wendegleis. Das Wendegleis ist nötig, damit in Bätterkinden drei Züge kreuzen können.
• Zwischen Bätterkinden und Büren zum Hof erfolgte der Bau einer circa einen Kilometer langen Doppelspurinsel. Zusätzlich wurde die Strecke begradigt und der Bahnhof sowie der Bahnhofvorplatz in Büren zum Hof wurden ausgebaut.
• Zwischen Grafenried und Jegenstorf wurde die Strecke auf einer Länge von knapp drei Kilometern ebenfalls auf Doppelspur und für höhere Geschwindigkeiten ausgebaut.
Ende Juni 2021 erfolgte der offizielle Spatenstich für die drei Projekte «Verlängerung S8». Die Bauarbeiten an den drei Projekten erfolgten hoch konzentriert und innerhalb eines eng begrenzten Zeitrahmens. Alle Projekte konnten nun nach einer langwierigen Planung, die bereits im Jahr 2013 ihren Anfang genommen hatte, innerhalb von knapp anderthalb Jahren erfolgreich umgesetzt werden.
Bis 2030 prognostiziert der Kanton Bern für den öffentlichen Verkehr eine deutliche Nachfragezunahme von rund 30 Prozent. Auf dieser Basis hat der RBS zusammen mit den Kantonen Bern und Solothurn sowie dem Bund ein Ausbauprogramm entwickelt, das einen schrittweisen Angebotsausbau mit zahlreichen Verbesserungen und Leistungssteigerungen vorsieht. Dieses Ausbauprogramm ist Bestandteil des nationalen Bahnausbaus (STEP-Ausbauschritt 2025). Eine der Grundlagen für die Angebotserweiterung bildet die nun eröffnete Verlängerung der S8 bis nach Bätterkinden.
Seit dem erfolgten Fahrplanwechsel vom Sonntag fährt die S8 nun halbstündlich von und nach Bätterkinden. Sie bedient unterwegs alle Bahnhöfe und verbindet die Ortsteile der Gemeinde Fraubrunnen im Halbstundentakt. Für Schalunen und Büren zum Hof ergeben sich so halbstündliche Verbindungen nach Bern und Solothurn (mit Umsteigen in Bätterkinden). Reisende ab Grafenried Richtung Solothurn steigen künftig ebenfalls in Bätterkinden um, profitieren dafür jedoch von neuen Direktverbindungen nach Schönbühl, Zollikofen und Worblaufen. Ebenfalls seit vorgestern Sonntag verkehrt der RE Bern–Solothurn tagsüber durchgehend im Viertelstundentakt und beschleunigt ohne Halt in Schalunen, Büren zum Hof und Grafenried. «Der kleine Wermutstropfen ist, dass sich für die Einwohner/innen dieser drei Dörfer die Reisezeit nach Bern verlängert und sie in Bätterkinden umsteigen müssen, um nach Solothurn zu gelangen», sagte Fabian Schmid, Direktor der RBS, «dafür haben sie jetzt einen Halbstundentakt an ihrem Bahnhof.»
Die Kosten für die drei Bauprojekte «Verlängerung S8» beliefen sich zusammen mit dem neu ausgebauten Stellwerk auf rund 90 Millionen Schweizer Franken und wurden vom Kanton beziehungsweise aus dem Bahninfrastrukturfonds (BIF) finanziert.
Weiterer Angebotsausbau in Planung
Ein weiterer Angebotsausbau ist bis 2029 geplant. Mit der Inbetriebnahme der neuen RBS-Bahnhöfe in Bern und Solothurn sollen auf der Linie RE längere Züge eingesetzt werden (neu 180 Meter statt wie bisher 120 Meter). Für Reisende bedeutet das in Spitzenzeiten nochmals deutlich mehr Platz. Damit die längeren RE-Züge an den Bahnhöfen halten können, sind weitere Anpassungen an den betroffenen Bahnhöfen und der Bau des neuen Depots in Bätterkinden notwendig.
Paul Hulliger