22. Tourismusgipfel auf der Lueg

  31.01.2023 Affoltern i.E., Werbung, Kaltacker, Politik, Wirtschaft, Foto, Region, Vereine, Kultur, Gesellschaft, Aktuell

Der Förderverein Emmental hat eine Vision: «Wer im Emmental wohnt, arbeitet, ein Unternehmen betreibt oder Dienstleistungen anbietet, setzt auf die Marke ‹Emmental› und trägt sie stolz und selbstbewusst nach aussen. Sie verbindet, stiftet Identifikation und überzeugt als Marketinginstrument», so Isabelle Hollenstein, Leiterin Emmental Tourismus.
Was der Förderverein als Besitzer der Marke künftig unternehmen kann, um das vorhandene Potenzial noch besser zu nutzen und sich dadurch weiterzuentwickeln und regional zur unangefochtenen Grösse zu wachsen, darüber sinnierten geladene Gäste und Referenten am 22. Tourismusgipfel im Landgasthof Lueg.

Die Marke «Emmental» über regionale Grenzen hinaustragen
Konrad Gerster, Gastro Emmental- Oberaargau und Partner des Fördervereins Emmental, moderierte seinen persönlich letzten «Gipfel» zum 22. Mal. Die offiziellen Begrüssungen der rund 100 Anwesenden gestalteten Elisabeth Zäch, Präsidentin des Fördervereins Emmental, und Christopher Risse, Geschäftsführer Gastro Emmental-Oberaargau, Nachfolger von Konrad Gerster als Leiter Betriebswirtschaft GastroBern.
Der Emmentaler Tourismusgipfel wurde auch heuer durch die drei Organisationen Förderverein Emmental, Gastro Emmental-Oberaargau und «Ämmitaler Ruschtig» finanziell getragen.
Im Hauptreferat von Markenspezialist Dr. Stephan Feige zum Thema «Wert und Weg zu einer starken Regionenmarke» erläuterte der gebürtige Berliner einige Facetten, wie die Marke «Emmental» noch wettbewerbsfähiger werden könnte. Stephan Feige leitet die Fachstelle für authentische Markenführung der HWZ (Hochschule für Wirtschaft Zürich). Er ist seit 2000 Geschäftsführer der Unternehmensberatung «htp St. Gallen». Die «htp» widmet ihre Studien der Marktstrategie, Markenpositionierung und Kundenzufriedenheit sowie dem gezielten und aktiven Aufbau einer Marke. In einfachen Schritten zeigte Stephan Feige auf, was Erfolg und Misserfolg ausmacht.
Was ist eine Marke? Visuell erst mal das Logo eines Unternehmens. Es soll die inhaltliche Botschaft einer Marke – wofür man stehen will – ausdrücken. Es soll weiter darauf fokussieren, wofür man auf lange Sicht plant und einen visionären Anspruch vermitteln, um die Kunden auf rationaler und emotionaler Ebene abzuholen, zu bewegen und zu motivieren. Glaubwürdigkeit, Kompetenzbeweis, Kontinuität und Qualität sind weitere wichtige Kernpunkte. Die Inhalte einer Marke zu positionieren und zu präsentieren sind ebenfalls wichtige Elemente. Eine Regionenmarke lebt von der Sichtbarkeit und Nutzung und darf mit dem grossen Plus aufwarten, dass eine ganze Region dahintersteht. Langfristig sieht Stephan Feige die Marke «Emmental» mit herausragendem Potenzial als starke Marke, die in der Zukunft gar in der Liga der etablierten Markenlogos und Unternehmen wie Schweiz, Graubünden oder Wallis mithalten könnte. Swiss Quality verbunden mit Emmental gar über die regionalen Grenzen hinaus.
Im anschliessenden Podiumsgespräch mit Sina Johnson (Leiterin Marketing und Kommunikation Bernerland Bank AG), Mimo Caci (Switzerland Promotion GmbH), Dr. Stephan Feige und Moderator Konrad Gerster stellte sich ein ziemlich einheitliches Bild dar: Die Marke «Emmental» spreche für Qualität, Zuverlässigkeit und Authentizität. Sie sei in der Region bereits gut verankert. Die Produkte seien beliebt und sollen beliebt bleiben. Dazu müsse man sich auch in Zukunft weiterentwickeln, visionäre Akzente setzen, mit dem Mut, auch auffälliger aufzutreten und Neues zu wagen. Lapidar gesprochen: Die Marke so oft sehen, bis es gut ist.

Rückblick und Ausblick
Mit einem kurzen, aber interessanten Rück- und Ausblick von Emmental Tourismus erläuterte Geschäftsführerin Isabelle Hollenstein ihrerseits das vergangene und diesjährige Tourismusjahr. Das engagierte Team von Emmental Tourismus holte sich von seiner Leiterin gleichzeitig die verdienten Lorbeeren für seinen stetig grossen Einsatz ab. Beliebt und ein Kernpunkt bleibt der «Hügu Himu», ein Angebot, das sechs der schönsten E-Bike-Touren der Schweiz auf über 450 Kilometern beinhaltet und das in diesem Jahr sogar mit zwei Touren erweitert werden kann.

Landgasthof Lueg – Schweizer Volksmusikzentrum
Die bewegte Geschichte soll Geschichte sein! Michael Kräuchi und Mimo Caci als neue Betreiber der Lueg und Gastgeber des Tourismusgipfels 2023 gründeten vor rund eineinhalb Jahren die Switzerland Promotion GmbH mit der Vision, auf dem Emmentaler Berg Dienstleistungen im Bereich Tourismus, Events und Produktentwicklung anzubieten und zusätzlich die operative und strategische Führung touristischer Infrastrukturen zu übernehmen. Sie haben sich auf die Fahne geschrieben, die touristische Neuausrichtung der Lueg zu übernehmen und in den kommenden Jahren das Volksmusikzentrum Lueg weiter zu positionieren. Mit dem Landgasthof und Seminarhotel Lueg bewegen sie sich in drei Marktsegmenten: Freizeit/Tourismus, Meetings/Seminare/Tagungen und Events – zusätzlich mit den Topangeboten der Lueg­Arena. Es steht die Idee auf dem Tapet, mit einer Neuausrichtung eine Lueg Liegenschaften AG zu gründen, mit Firmen, Verbänden und Investoren, die Interesse haben an der Schweizer Volksmusik. Aktuell denkt man neben vielen anderen Geschäftszweigen auch über die Eröffnung eines Volksmusik-Erlebnis-Museums auf der Lueg nach. Ab 8. März 2023 ist der Landgasthof Lueg mit seiner Gast­ronomie wieder Gastgeber. Bis dahin ist er aktuell nur für Gruppen, Seminare und Firmenanlässe geöffnet.

«Ämmitaler Ruschtig» und mehr zum Abschluss
Elisabeth Zäch würdigte zum Abschluss das verdiente Engagement von Konrad Gerster, der den Förderverein über Jahre als Partner begleitet hat. Ohne ihn gäbe es die Marke «Emmental» gar nicht. Und auch Elisabeth Zäch selbst wurde geehrt. Als Vertreter des Vorstandes überreichte ihr Andreas Wyss (Regionalkonferenz Emmental, Ressort Tourismus) ein Geschenk für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre Arbeit im Förderverein und für ihr Herzblut für die Region Emmental.
Ganz im Zeichen des Vorhabens, den Ausbau der Marke «Emmental» regional und überregional zu stärken, durften die geladenen Gäste im Anschluss im Blitzlochsaal einen umfangreichen Apéro mit Emmentaler Spezialitäten und italienischen Tagliatelle geniessen. Dazu spielte das Schwyzerörgeli-Trio «quer duur» seine lüpfigen Melodien.


Paul Hulliger


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