Auf einem ungenutzten Flachdach entstand eine Solaranlage, mit deren Stromproduktion 45 Haushalte ihren Bedarf decken können. Zuerst war da nur die Idee, ein grossflächiges Dach sinnvoll zu nutzen. Reto Schrag, Eigentümer der Firma R. Schrag Blech und Elementbau in Aefligen, stellte darum Kontakt zu Solarify her. Dieses Unternehmen mit Sitz in Wabern bei Köniz richtet sich an Hauseigentümer/innen, die geeignete Dächer für eine Solaranlage haben, jedoch nicht selbst investieren wollen. Solarify mietet diese Dächer (Mindestfläche von 150 Quadratmetern) und verkauft die Panels, die sie dort installiert. Käufer/innen sind meist Privatpersonen, die selbst nicht die Möglichkeit haben, auf ihrem Dach eine Photovoltaikanlage zu montieren, oder solche, die jemandem ein zukunftstaugliches Geschenk machen wollen.
Silvan Andraschko, Co-Geschäftsführer, erklärte, dass Solarify mit seiner Idee jede und jeden an der Energiewende teilhaben lasse. Kleininvestoren/-innen kaufen eines oder mehrere Panels. Solarify koordiniert die Installationen, betreibt die Solaranlage und verkauft den Solarstrom. Einen Teil beziehen die Dacheigentümer/-innen direkt, der Rest wird ins Netz eingespeist. Die Investoren/-innen können auf ihren Handys die Stromproduktion verfolgen, denn sie sind zu 85 Prozent am Ertrag beteiligt.

Einweihungsfeier mit Führungen auf dem Dach
Alle an der Ausführung der Solaranlage in Aefligen beteiligten Firmen und einige Eigentümer/innen der Panels waren an der Einweihungsfeier dabei. Reto Schrag begrüsste die Gäste und bedankte sich für die zielgerichtete Zusammenarbeit, die nun mit einer funktionierenden Solaranlage gefeiert werden könne.
Auf dem Dach des Firmengebäudes wurden 472 Panels montiert. Die zu erwartende Stromproduktion beträgt 187 000 Kilowattstunden pro Jahr. Dies entspricht einem Deckungsgrad des Gebäudes mit Solarstrom von 305 Prozent. Die erwarteten CO2-Einsparungen belaufen sich auf ungefähr 77 Tonnen pro Jahr. Ein Panel kostet 728 Franken, das gesamte Solarprojekt 343 616 Franken. 30 Personen haben durchschnittlich 16 Panels gekauft.  
Bei einer Besichtigung erklärten Fachpersonen die Installationen im Keller und die Solarpanels auf dem Dach. Bei einem Apéro riche kamen interessante Gespräche auf.

Goldwaschen unter Anleitung
Reto Schrag sammelt Münzen, Medaillen und Gold. Er hat ein eigenes Goldwaschmuseum eingerichtet und führt Goldwaschtouren durch. An der Einweihungsfeier bot er den Gästen die Möglichkeit, selbst Gold zu waschen. Fazit: Reto Schrag findet nicht nur wertvolles goldglänzendes Metall, sondern nutzt neu auch Energie der gelbleuchtenden Sonne.

Helen Käser