Erfolgsgeschichte Lernender aus Lützelflüh
21.11.2023 Aktuell, Lützelflüh, Wirtschaft, Bildung, FotoDrei Lernende der Metzgerei Gygax in Lützelflüh gehörten an der Schweizermeisterschaft im Fleischplattenlegen zu den Besten. In der Einzelqualifikation wurde Seline Rufer Vize-Schweizermeisterin und Aviel Aeberhardt gewann den 3. Preis. In der Gruppenbewertung eroberten Seline Rufer und Aviel Aeberhardt zusammen mit Emely Lüthi den 2. Platz. Die motivierten Jugendlichen verdienen damit Anerkennung und beweisen, dass ihnen die Ausbildung nicht «Wurst» ist.
Regelmässig organisiert der Schweizer Fleischfachverband einen Wettbewerb im Fleischplattenlegen. Dieses Jahr trafen sich 48 Teilnehmer/innen aus der ganzen Schweiz in der Stadthalle Chur. Zugelassen waren Lernende jedes Ausbildungsjahrs. Sie erhielten 30 Minuten Vorbereitungszeit, um für ihre spezielle Fleischplatte eine passende Dekoration zu gestalten. Während weiteren 30 Minuten belegten sie die Platten, kalkulierten den Preis und räumten ihre Arbeitsfläche wieder auf. Seline Rufer (3. Lehrjahr) kreierte ein Viehschau-Znüni, Emely Lüthi (3. Lehrjahr) ein Trachtenplättli und Aviel Aeberhardt (2. Lehrjahr) ein Jägerplättli.
Die Jugendlichen hatten die verschiedenen Legetechniken an ihrer Lehrstelle und in überbetrieblichen Kursen erlernt. Die Kreativität, die Geschicklichkeit und die Routine hätten sie bei ihrer praktischen Arbeit in der Metzgerei erworben, so die Lernenden. Als Beweis für ihr Können gestalteten die drei während dem Interview innert kurzer Zeit eine Fleischplatte, die nicht dekorativer hätte sein können.
Breite Ausbildung in der Metzgerei Gygax
Jeden Morgen arrangieren die Lernenden im Verkaufsraum das Buffet, bevor sie beim Verkauf helfen. Sie entwickeln Geschick in der Zubereitung von Fleischvögeln, Hackplätzli (landläufig: Hamburger), gespicktem Braten und vielem mehr. Sie übernehmen schon früh Verantwortung, erhalten aber jederzeit Unterstützung, wenn sie sich unsicher fühlen.
Beim Verkauf von Fleisch wird gelegentlich nach Kochempfehlungen gefragt – eine weitere Kompetenz, die zum Metzgerberuf gehört. Seline Rufer verfügt über ein breites Wissen, da sie bereits eine Kochlehre absolviert hat. «Kochen wird im 3. Lehrjahr einmal wöchentlich unterrichtet», erklärte Aviel Aeberhardt, Emely Lüthi ergänzte, dass an der Lehrabschlussprüfung alle ein Fleisch-Menü kochen müssten.
Der Wettbewerbsgewinn und seine Bedeutung
Bereits die Vorbereitungen für die Meisterschaft brachten einen grossen Lerneffekt, davon sind die Jugendlichen überzeugt. Sie hätten mit Monika Mathys, ihrem Coach, vorher viel geübt. Dabei ging’s nicht nur ums Fleischplattenlegen, sondern auch um die Planung, die Preisberechnung und um Ästhetik, die bei der Dekoration eine grosse Rolle spielt. Es war für alle der erste berufliche Wettbewerb, das erste Arbeiten unter Druck.
Die gewonnene berufliche Anerkennung bestärke sie in der täglichen Arbeit und der 2. Preis in der Gruppenauswertung beweise, wie gut sie als Team funktionieren, sind sich Seline Rufer, Emely Lüthi und Aviel Aeberhardt einig. Somit schauen die drei Preisgewinner/innen zuversichtlich in ihre berufliche Zukunft.
Helen Käser