In der Coronapandemie hat auch der Fussballsport gelitten. Das spürte die Mannschaft für Menschen mit Beeinträchtigungen (MmB) des FC Blau-Weiss Oberburg ebenfalls. Sie wäre fast eingeschlafen. Es brauchte einen Effort von allen Seiten, sie zu reaktivieren.

Trainer mit Verständnis
Joel Kurt, Mitarbeiter in der Stiftung Lerchenbühl, übernahm vor einem Jahr das Traineramt beim MmB-Team. Mit seinem Verständnis für die Bedürfnisse der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, dem Wissen um die Bedeutung von Bewegung und seiner eigenen langen Fussballvergangenheit war er die ideale Besetzung für den Posten.
«Unsere Stiftung will Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine ganzheitliche Betreuung anbieten mit dem Ziel der schulischen, beruflichen und sozialen Inklusion. Dazu gehören zwingend auch Freizeitaktivitäten», so Joel Kurt. «Der Fussball ist dafür in mehrfacher Hinsicht besonders gut geeignet. Er verlangt Teamarbeit und Integration und das Zurückstellen der eigenen Bedürfnisse zum Vorteil der Mannschaft.» Weil Bewegung ein optimaler Ausgleich ist, gehört das Training, welches Joel Kurt zusammen mit einer Kollegin wöchentlich anbietet, zur Begleitung der Jugendlichen dazu.
Der FC Blau-Weiss Oberburg stellt die Infrastruktur und das Trainingsmaterial zur Verfügung. Er ist Botschafter für die Mannschaft, findet Trikotsponsoren, organisiert Turniere, vernetzt die Mannschaft und macht sie bekannt. Dafür hat der Verein mit Ulrich Müller neu einen Verantwortlichen für die Mannschaft für Menschen mit Beeinträchtigungen gewinnen können.
Die Zusammenarbeit der letzten Monate trägt nun erste Früchte. Neu trainiert die Mannschaft ganzjährig, ohne Winterpause. Das heisst im Winter in der Halle, im Sommer auf dem Sportplatz in Oberburg. «Die Mannschaft ist nun ganzjährig im Trainingsprogramm des FC Blau-Weiss Oberburg integriert», sagt Ulrich Müller. «Es hilft, dass wir das Training das ganze Jahr über anbieten können. Das schafft Kontinuität und Verbindlichkeit», so Trainer Joel Kurt.
Die Mannschaft für Menschen mit Beeinträchtigungen steht allen offen. «Wir haben immer mehr Fussballspielende, sowohl aus unserer Stiftung als auch aus diversen umliegenden Organisationen», sagt Joel Kurt. «Es geht um die Sache. Es ist wichtig, dass man sich bewegt. Es geht darum, das Beste zu geben, Freude am Sport zu haben, und dass alle gesund wieder heimkommen», meint er abschliessend.

zvg