Schule Heimiswil-Kaltacker im Umbruch
26.03.2024 Aktuell, Kaltacker, Heimiswil, Foto, Jugend, Bildung / SchuleDas Thema «Schule» beschäftigt derzeit die Bevölkerung der Gemeinde Heimiswil. Dementsprechend konnten zahlreiche Interessierte von Gemeinderatspräsident Peter Widmer, Gemeinderat Hannes Jörg, Ressort Bildung, und der Co-Schulleitung Beatrice Stofer und Jürg Burkhalter zur Info-Veranstaltung am vergangenen Mittwoch in Bezug auf die Schliessung der Oberstufe begrüsst und willkommen geheissen werden.
Rückblick
Hannes Jörg zeigte in einem Rückblick, dass sich der Gemeinderat und die Kommission für das Bildungswesen seit dem Sommer 2023 intensiv mit der Zukunft der Schule Heimiswil-Kaltacker befassen. Die Pensionierungen des Co-Schulleiters Jürg Burkhalter und einer weiteren Lehrperson sind sicher zwei der Gründe dafür. Es wurden unter Einbezug der zuständigen Schulinspektorin Daniela Bärtschi verschiedene Varianten geprüft. Die Gespräche mit den umliegenden Gemeinden fielen positiv aus. Der Entscheid zur definitiven Schliessung lag anschliessend in der Kompetenz des Gemeinderates. Peter Widmer wie auch Hannes Jörg betonten, dass die Massnahme keinesfalls eine Sparübung sei. Das Ziel sei ganz klar, eine Schule mit einer angepassten und nachhaltigen Struktur bieten zu können.
Momentane Lage
Co-Schulleiter Jürg Burkhalter zeigte die Schwierigkeiten in Bezug auf den Fachkräftemangel auf. Momentan sind auf dem Stellenportal Emmental/Oberaargau 146 offene Stellen zu finden. Bereits ab dem 2. Studienjahr sind die Studierenden im Einsatz und somit kann nicht mit Studienabgängerinnen und -abgängern gerechnet werden. Auf Inserate meldet sich oftmals niemand, Interessierte bringen nicht das nötige Wissen mit oder ihnen ist Heimiswil definitiv zu abgelegen. Jürg Burkhalter betonte die glücklichen Umstände, mit denen die Schule Heimiswil-Kaltacker bis anhin unterwegs gewesen sei. Heimiswil ist eine der sieben Gemeinden im Kanton, die das Modell mit einer reinen Realklasse auf Sekundarstufe I
noch anbietet. Lehrpersonen sind heute für selbst ausgewählte Fächer ausgebildet und eine optimale Stellenbesetzung wie gehabt wäre kaum mehr möglich. Für die Schülerinnen und Schüler vom Kindergarten bis zur 6. Klasse wird der Platz in Heimiswil Dorf auch in Zukunft nicht ausreichen. Der Schulstandort Kaltacker wird also ganz sicher erhalten bleiben.
Zukunftsmodell in Heimiswil
Die Umstrukturierung hat zur Folge, dass ab dem Schuljahr 2026/2027 sämtliche Oberstufenschülerinnen und -schüler den Schulunterricht in den umliegenden Gemeinden Burgdorf, Oberburg, Rüegsau oder Wynigen besuchen werden. Die Eltern entscheiden über den Schulstandort ihrer Kinder. Ihre persönlichen Entscheidungsgrundlagen werden sich nach verschiedenen Faktoren wie dem Arbeitsort der Eltern, dem Schulweg, möglichen Fahrgemeinschaften, dem ÖV, der Mittagsbetreuung etc. richten. Grundsätzlich sind die Eltern für den Schulweg verantwortlich. Für Schülerinnen und Schüler, die einen unzumutbaren Schulweg haben, organisiert die Gemeinde Heimiswil einen Schülertransport oder leistet einen Beitrag an die öffentlichen Verkehrsmittel oder an Privatfahrten. Detaillierte Informationen, die einen zumutbaren Schulweg genauer definieren, sind zu finden unter www.heimiswil.ch/de/verwaltung/online-schalter/uebersicht.
Co-Schulleiterin Beatrice Stofer sprach die vielen Veränderungen an, die in den kommenden zwei Jahren in Bezug auf die Schulorganisation anstehen werden. Eine Arbeitsgruppe wird sich mit den Veränderungen befassen. Inputs und bedeutende Anregungen werden gerne entgegengenommen via E-Mail unter beatrice.stofer@schuleheimiswil.ch.
Zeitplan
Die Behörden sind bereit, den Übergang zu strukturieren. Die Eltern werden laufend informiert und erhalten das Formular für den Standortentscheid per Ende April 2024 zugestellt, welches bis am 31. Mai 2024 beim Schulsekretariat eingereicht werden muss. Auf der Schul-Website sind zudem alle nötigen Informationen aufgeschaltet.
Die anschliessende Fragerunde an der Info-Veranstaltung wurde rege genutzt.
Rosmarie Stalder