«Ich freue mich auf intensive Duelle im Sägemehl»
09.04.2024 Aktuell, Schwingen, Sport, Foto, Burgdorf, GesellschaftIn diesem Sommer finden auf der Schützenmatte in Burgdorf gleich drei Schwingfeste statt: am 1. August das Oberaargauische, am 3. August das Emmentalische und am 11. August 2024 das Bernisch-Kantonale Schwingfest. Alle Schwingsport-Fans dürfen sich also bereits heute auf spannende und atemberaubende Duelle im Sägemehl vor einer malerischen Naturkulisse mit Blick auf das Schloss Burgdorf freuen. Die Schwingfeste 2024 in Burgdorf stellen mit Sicherheit einen Höhepunkt der diesjährigen Schwinger-Saison dar. Die Zeitung
«D’REGION» unterhielt sich mit OK-Präsident Francesco Rappa über den Stand der Planung, die kommenden Aufbauarbeiten, den Ticketverkauf, die anstehenden Herausforderungen sowie die Vorfreude auf das Fest.
«D’REGION»: Der Countdown läuft: In rund 110 Tagen fällt der Startschuss zu den Burgdorfer Schwingfesten. Wie sieht der Stand der Vorbereitungsarbeiten momentan aus?
Francesco Rappa: Das rund 90-köpfige OK ist auf Kurs. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Das Augenmerk liegt nun auf der Einhaltung der Abteilungsbudgets. Nach wie vor sind wir intensiv mit den Gabensammlungen beschäftigt.
«D’REGION»: Über welches Budget verfügt das OK?
Francesco Rappa: Uns stehen rund 4,5 Millionen Franken zur Verfügung.
«D’REGION»: Bisher wurde in erster Linie intensiv hinter den Kulissen gearbeitet. Wann soll die Bauphase auf der Schützenmatte beginnen und wie sieht der damit verbundene Zeitplan aus?
Francesco Rappa: Nach der Solätte am 24. Juni 2024 dürfen wir die Schützenmatte in Anspruch nehmen. Ab dem 1. Juli werden auf dem Gelände die Bauarbeiten vorbereitet, Material angeliefert und auch bereits das Helferzelt mit Küche aufgebaut, damit auf dem Gelände gekocht werden kann. Ende der ersten Juli-Woche wird dann mit dem Aufbau der Arena begonnen. Diese ist dann nach den Anlässen, um den 20. August 2024 herum, bereits wieder zurückgebaut.
«D’REGION»: Können Sie uns bereits einige Hintergrund-Informationen über die Arena, ihre Kapazität sowie die allgemeine Infrastruktur und das Festgelände verraten?
Francesco Rappa: Die wunderschöne Schützenmatte wird bis auf den letzten Quadratmeter genutzt. Erwähnenswert ist sicher die tolle Arena mit rund 10 500 Sitz- und rund 1000 Stehplätzen. Dazu kommt das grosse Festzelt für 4000 Festbesuchende und ein Barzelt für gut 1000 Gäste. Weiter gibt es natürlich wie immer verschiedene Stände mit Getränkeausschank und Verpflegungsmöglichkeiten.
«D’REGION»: Das Publikum kann sich auf attraktive Schwingkämpfe freuen. Lässt sich bereits eine Aussage über das Teilnehmerfeld machen?
Francesco Rappa: Durch die freundschaftlichen Bande zwischen dem Schwingklub Burgdorf und dem Schwing-Club am Ottenberg werden die Nordostschweizer rund um Sämi Giger und die beiden Schneider-Brüder an beiden Gaufesten, also am Oberaargauischen und Emmentalischen, antreten. Wer wann kommen wird, weiss man noch nicht. Am «Oberaargauischen» ist zudem, bedingt durch das Jubiläum zum 125-jährigen Bestehen des Oberaargauischen Schwingerverbandes, mit dem Schwingklub Freiamt (u.a. Joel Strebel und Andreas Döbeli) ein zweiter Gastklub eingeladen. Am «Bernisch-Kantonalen» treten dann absolute Spitzenschwinger aus allen Teilverbänden an, darunter Sämi Giger, Pirmin Reichmuth, Armon Orlik, Lars Voggensperger und Lario Kramer. Man kann sicher sagen, dass das «Bernisch-Kantonale» eines der bestbesetzten Schwingfeste dieser Saison sein wird.
«D’REGION»: Noch nie in der Geschichte des Schwingsports fanden drei Kranzschwingfeste am selben Ort unmittelbar nacheinander statt. Dies erfordert immense Anstrengungen auf allen Ebenen und in allen Ressorts – beispielsweise müssen zeitgleich attraktive Gaben für drei grosse Schwingfeste gesammelt werden. Wie schreitet die Suche nach Preisen, welche die Schwingerherzen höher schlagen lassen, voran?
Francesco Rappa: Wie im Vorfeld erahnt, sind 500 Gaben – für drei Schwingfeste – eine grosse Herausforderung. Noch sind wir nicht ganz am Ziel angelangt. Wir sind aber überzeugt, dass wir schlussendlich jedem Schwinger eine Gabe überreichen können.
«D’REGION»: Tickets für Schwingfeste sind stets heiss begehrt. Bestehen noch Chancen, Plätze auf der Tribüne zu ergattern?
Francesco Rappa: Ja klar, es sind noch Tickets vorhanden. Langsam aber sicher muss man sich allerdings sputen. Die Schwingsaison ist nun angelaufen und dies fördert bei vielen Sportbegeisterten die Lust auf mehr. Deshalb … jetzt unbedingt Tickets ergattern! Beim «Bernisch-Kantonalen» sind die Sitzplätze aktuell bereits ausverkauft. Es kann aber sein, dass aus Restbeständen immer wieder einige Plätze zurück in den Verkauf gelangen. Und: Es wird zu gegebener Zeit noch zu einem Stehplatzverkauf kommen.
«D’REGION»: Bei Grossveranstaltungen gestaltet sich die Suche nach Helferinnen und Helfern oftmals als äusserst schwierig. Wieviele Freiwillige werden beim Triple 2024 im Einsatz stehen? Sind Sie zuversichtlich, genügend Personal rekrutieren zu können?
Francesco Rappa: Die Rekrutierung ist nach wie vor am Laufen. Wir haben rund 30 000 Helferstunden budgetiert. Noch sind wir nicht am Ziel. Gerne nehmen wir also nach wie vor Anmeldungen mit Freude entgegen.
«D’REGION»: Mit wieviel Besucherinnen und Besuchern rechnet das OK während der rund zwei Wochen?
Francesco Rappa: Die Zahl der Gäste ist letztlich vom Wetter abhängig. Wir gehen aber von rund 50 000 bis 60 000 Festbesucherinnen und Festbesuchern aus.
«D’REGION»: Hat das Rahmenprogramm bereits Gestalt angenommen?
Francesco Rappa: Das Rahmenprogramm steht mittlerweile und ist – so viel sei an dieser Stelle verraten – sehr vielfältig. Es bietet für jede und jeden etwas. Schon bald werden wir das Angebot auf unserer Website aufschalten und zusätzlich via Social-Media-Plattformen bekanntgeben.
«D’REGION»: Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2013 ist in Burgdorf und der Umgebung bis heute in bester Erinnerung geblieben. Lassen sich zwischen dem Triple und dem damaligen Fest Parallelen ziehen?
Francesco Rappa: Ein Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest hat natürlich eine ganz andere Dimension. Im Sommer 2013 besuchten an einem Wochenende 300 000 Begeisterte das Festgelände in der Ey. Das Triple ist deutlich kleiner und verteilt sich über rund zwölf Tage. Vergleichen kann man die beiden Anlässe grundsätzlich nicht. Wir haben aber das Glück, dass vom gegenwärtigen OK rund 80 Prozent bereits am ESAF 2013 dabei waren. So können wir auf ein grosses und breit abgestütztes Wissen aufbauen. Damals gemachte Erfahrungen fliessen permanent in die Organisation ein. Auch haben wir wiederum das Glück, auf Patrick Sommer zählen zu können. Er war 2013 bereits Geschäftsführer und übt diese Funktion nun auch beim Triple aus.
«D’REGION»: Worauf freuen Sie sich an den Burgdorfer Schwingfesten 2024 am meisten?
Francesco Rappa: Einerseits auf tolle Wettkämpfe mit einem hervorragenden Teilnehmerfeld. Andererseits steht wieder einmal Burgdorf, das Emmental und der Oberaargau im Fokus. Es werden wie erwähnt viele Menschen die Zähringerstadt im Emmental besuchen. Wir setzen alles daran, unsere wunderschöne Region zu präsentieren.
«D’REGION»: Welche Höhepunkte darf das Publikum erwarten?
Francesco Rappa: Natürlich die drei Schwingfeste im Allgemeinen und im Speziellen sicher auch die gemeldeten Topschwinger aus der ganzen Schweiz! Dazu ein Rahmenprogramm, das dazu einlädt, die Sommerabende gemeinsam mit Freunden auf der Schützenmatte zu geniessen.
Markus Hofer
Mehr Infos unter www.schwingfeste2024.ch