Aufforstung im unteren Nassiwald
24.04.2024 Lyssach, Foto, Gesellschaft, AktuellIm Zusammenhang mit einem vom Kanton Bern geförderten Klimaprojekt realisierte die Burgergemeinde Lyssach eine Aufforstung im unteren Nassiwald, der zu einem der schönsten Naherholungsgebiete Burgdorfs zählt. Auf einer Fläche von circa zwei Hektaren gerodetem Wald setzten sich am vergangenen Samstag Helferinnen und Helfer der Burgergemeinde, des Jägervereins Burgdorf und Umgebung und Jungjäger/innen für «Nachhaltigkeit und klimaangepasste Waldverjüngung» – so Willy Kunz – ein. Federführend für dieses Aufforstungsprojekt waren Erich Bracher, Präsident der Burgergemeinde, Willy Kunz, Burgerrat Ressort Wald, Erich Pieren, Burgerschreiber, Kantonsförster Hans Steffen sowie Forstunternehmer Adrian Schär.
«Das Projekt zeigt, dass das Abholzen im Sinne einer Waldverjüngung und Neuanpflanzung klimaresistenter Baumarten geschieht», erklärt Willy Kunz. Zukunftsgerecht heisst in diesem Fall, dass auf Fichten-Monokulturen verzichtet wird.
Vielfalt
Rund 30 Personen engagierten sich, wetterfest ausgerüstet, unter professioneller Anleitung für das Einpflanzen von etwa 2500 Bäumchen-Setzlingen verschiedenster zukunftsfähiger Arten, geliefert von der Staatsforstschule Lobsigen: 1000 Traubeneichen, daneben Douglasien, Buchen, Hagebuchen und Nussbäume wurden vorpositioniert gesetzt. Auch Fichten, obwohl sie nicht als Zukunftsbäume gelten, sorgen für Biodiversität.
Es war Knochenarbeit und forderte die Muskeln. Wildverbissschutz sichert den Jungpflanzen ungehindertes Wachstum. Das Wissen, mit diesem Einsatz einen kleinen Beitrag für das Ökosystem zu leisten als Engagement für «unsere» Zukunft, motivierte die Männer und Frauen. Für Peter, René, Andreas, Stefan, Res und Sandra wird dieser Einsatz nicht ein einmaliges Erlebnis bleiben, ihr Interesse wird das Wachstum dieser Jungpflanzen begleiten. Für die Jungjäger/innen, Manuel, Peter und Katja, begleitet von Jungjägerobmann Swen Habegger, war diese Aufforstung ein besonderer Lehrgang, für Gemeindepräsident Andreas Eggimann und seinen Vorgänger Hansruedi Sägesser ein spezielles Anliegen, für das sie sich einsetzen.
Hege und Pflege
Die von jetzt an mehrjährige Hege und Pflege des Jungwaldes beginnt schon im Herbst. Dornengewächse, die sich über den Waldboden schleichend ausbreiten werden, müssen ausgerissen werden, da sie den Pflanzen den Lebensraum streitig machen. Ein nie enden wollendes Unterfangen, das die Waldbesitzer/innen und ihre willkommenen Helfer/innen immer wieder herausfordern wird.
Spaziergang
Ein Spaziergang durch den Nassiwald wird zum Entdeckungsparcour. Der Wald, unser grösster CO2-Speicher, der für das Klimagleichgewicht sorgt, zeigt in jeder Jahreszeit ein anderes Gesicht und schützt eine Vielzahl heimischer Lebewesen.
Sylvia Mosimann