Die Mehrzweckhalle Bläji im Bau

  15.10.2024 Koppigen, Gesellschaft, Aktuell

Vergangene Woche trafen sich Politiker/innen, Architekten/-innen und Bauleute zum Spatenstich der Mehrzweckhalle (MZH) Koppigen. Mit dem Baustart wird ein lange geplantes Projekt Wirklichkeit.
Gemeinderatspräsident Urs Schneider begrüsste die Anwesenden. Er freut sich, dass das Projekt MZH Bläji nun nach und nach sichtbar wird. Er bedankte sich bei Richard Aebi, Vorsitzender des Bauausschusses, für die kompetente Leitung. Dieser habe sich bereit erklärt, das Projekt bis zur Fertigstellung zu begleiten, auch wenn seine Zeit als Gemeinderat (GR) Ende Jahr ablaufe.
Richard Aebi bezeichnete diesen Spatenstich als historischen Meilenstein. Über Jahre sei dieses Projekt von einer Baugruppe begleitet worden. Nun werde eine Vision Wirklichkeit. Wiederkehrende Verzögerungen führten zwar zu Mehrkosten, doch ein zentraler Ort der Bewegung und Begegnung für alle Generationen sei es wert, realisiert zu werden. Die Bevölkerung stehe hinter der MZH. Zu reden gab lediglich der Standort. Abklärungen des Bauausschusses hätten jedoch bestätigt, dass es sinnvoller sei, solche Projekte nicht in Wohnzonen zu bauen.
Dominik von Aesch wandte sich im Namen des verantwortlichen Architekturbüros «baderpartner ag» an die Gäste. Das Grundstück – es gehört der Gemeinde – misst rund 20 000 Quadratmeter. Auf etwas mehr als der Hälfte der Fläche wird die MZH mit einer Zweifachturnhalle und einem Mehrzweckraum für eine flexible Nutzung realisiert. Weiter sind ein Parkplatz und ein Fussballfeld geplant. Der Weg neben der Badi bleibt bestehen, damit ein sicherer Zugang zur MZH möglich ist.
Als letzter Redner überbrachte Regierungsrat Christoph Neuhaus ein Grusswort der Berner Regierung. Er freut sich, dass nun alle Hürden geschafft sind, und wünschte eine unfallfreie Bauzeit.

Fertigstellung im Frühling 2026
Bereits in den 1980er-Jahren war der Bau einer MZH in Koppigen Thema. Im Jahr 1990 stoppte der Gemeinderat das Projekt, weil das Resultat eines Wettbewerbes nicht den Erwartungen entsprach. Im Jahr 2007 wurden erneut Stimmen laut, die in Koppigen eine MZH mit Saal und Trainingsmöglichkeiten forderten. Ein Jahr später entstand eine Arbeitsgruppe, die sich um grundlegende Themen rund um ein Mehrzweckgebäude kümmerte. Doch auch dieses Projekt wurde abgebrochen.
Die MZH blieb weiterhin Thema. Darum entschied sich der GR, für die Legislatur 2017–2020 ein neues Projekt aufzugleisen. Die Coronapandemie und die geopolitische Situation führten zu Verzögerungen. Im November 2021 stimmte die Koppiger Bevölkerung einem Verpflichtungs­kredit von 9,5 Millionen Franken für den Bau der MZH Bläji mit rund 65 Prozent zu. Ein Bauausschuss machte sich darauf an die Arbeit. Vier Planungsbüros reichten detaillierte Offerten ein. Nach eingehender Analyse und Bewertung entschied sich der GR für das Planungsbüro «baderpartner ag» aus Solothurn. Eine Beschwerde brachte neue Verzögerungen, wurde jedoch vom Regierungsstatthalteramt abgelehnt.
Durch die Bauteuerung steigen auch die Baukosten. Aktuell können diese erst mit Eingang der Offerten genauer beziffert werden. Schätzungen zeigen, dass die 10-Millionen-Franken-Grenze überschritten werden wird. Der GR sei aber daran interessiert, die Baukos­ten möglichst tief zu halten. Das Projekt, das vor Jahren als «Vision 2022» verfolgt wurde, soll im Frühjahr 2026 fertiggestellt werden.

Helen Käser


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