«Die Region steht geschlossen hinter dem Grossanlass»
09.05.2024 Höchstetten, Sport, Foto, Region, Aktuell«D’REGION»: Sie sind Familienvater, Hornusser der HG Höchstetten, Dirigent des Jodlerklubs Lyssach, Einsatzleiter bei der Feuerwehr, führen ein Instandhaltungsunternehmen und nun seit sechs Jahren auch das OK des 40. Eidgenössischen Hornusserfestes vom August dieses Jahres. Wie packen Sie das alles unter einen Hut?
Michael Kummer: Es sind eigentlich drei Sachen, die bei mir einfach stimmen. Meine Familie nimmt Rücksicht auf alle meine Engagements. Weiter gibt mir das Geschäft die Freiheiten, vieles während dem Tag zu erledigen, und schliesslich habe ich das Hornussen ein wenig zurückgestellt. Ich spiele seit Längerem in der B-Mannschaft, da ich ab und zu das Training aussetzen muss.
«D’REGION»: Wie und wann kamen Sie zum Amt des OK-Präsidenten?
Michael Kummer: Aus den Reihen der A-Mannschaft kam im Jahr 2016 die Idee, nach 2009 noch einmal ein Eidgenössisches Hornusserfest in Höchstetten durchzuführen. Es bildete sich ein kleines Gremium für Vorabklärungen, einerseits mit den möglicherweise betroffenen Landwirten, andererseits mit den involvierten Gemeinden (Höchstetten, Hellsau und Drei Höfe). Bei diesem kleinen Gemium stellte sich die Frage, wer daraus das Amt des OK-Präsidenten übernehmen könnte. Da ich noch nie eine Funktion in der Führung der HG Höchstetten (HGH) innehatte, und mich die Aufgabe reizte, habe ich zugesagt.
In der Folge habe ich mit dem Vorstand der HGH und den Landwirten Absichtserklärungen ausgehandelt und schliesslich dem Verein an der Hauptversammlung 2016 vorgeschlagen, uns für die Durchführung des 40. EHF im 2024 zu bewerben.
Nach dem Beschluss der HGH haben wir unsere Kandidatur zuhanden der Eidgenössischen Delegiertenversammlung 2017 eingereicht und schliesslich auch den Zuschlag erhalten.
Es sind nun bereits acht Jahre vergangen, seit die ersten Verhandlungen mit Landwirten und Gemeinden stattgefunden haben.
«D’REGION»: Beschränkt sich Ihr Amt als OK-Präsident ausschliesslich auf das Führen der diversen Ressortleiter und Sitzungen oder nehmen Sie weitere Aufgaben wahr?
Michael Kummer: Nebst dem Führen gehört für mich vernetztes Denken zu den Voraussetzungen, um Erfolg zu haben. Ich versuche immer die direkt Betroffenen auf möglichst kurzem Weg zu koppeln. Direkte Kontakte und bilateraler Austausch vereinfachen Abläufe und sind bedeutend weniger kompliziert. Ich denke, ich verfüge über eine gute Übersicht und kann so vermitteln.
Was ich direkt und selber betreue, sind die Verhandlungen mit dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) und der elektronischen Resultatwand der Swisscom. Dies sind mir persönliche Anliegen und hier habe ich auch Connections, was extrem wichtig ist. Die beiden Grossleinwände der Swisscom stehen und für die Anwesenheit des SRF sieht es zumindest für den Sonntag mit dem Königsstich im Moment nicht schlecht aus.
«D’REGION»: Was fordert Sie in Ihrem Amt am meisten?
Michael Kummer: Ich bedaure, dass wir als OK keine Geschäftsstelle haben. So gelangt wirklich jedes externe Anliegen an mich. Die jeweilige nötige Entscheidung und die Triage liegt damit bei mir, was doch mit ziemlichem Zeitaufwand verbunden ist.
«D’REGION»: Sie waren bereits im Jahr 2009 im OK des damaligen Eidgenössischen Hornusserfests in Höchstetten. Was hat sich bei der Organisation seither verändert?
Michael Kummer: Einerseits hat sich das Budget in diesen 15 Jahren quasi verdoppelt. Somit ist die finanzielle Verantwortung der OK-Mitglieder nun auch doppelt so gross. Weiter ist die Sicherheit gerade in finanzieller Hinsicht nicht zu unterschätzen.
Betreffend Festwirtschaft hat sich auch einiges verändert. Im Jahr 2009 organisierte diese fast ausschliesslich ein externer Caterer. Nach der Pandemie stellte dieser uns noch die Infrastruktur und die Küche mit Personal für die Verpflegung der Hornusser zur Verfügung. Der Service sowie das Team für alle anderen Speisen musste für diese Ausgabe des Festes neu gesucht und vertraglich vereinbart werden. Eine grosse Verantwortung für den Organisator eines solch umfangreichen Festes, auch in finanzieller Hinsicht.
«D’REGION»: Wie sehr werden die Mitglieder der HG Höchstetten durch die Organisation in Anspruch genommen? Spielen alle Mannschaften am Fest mit?
Michael Kummer: Es werden alle drei Mannschaften am Fest spielen. Jedes Mitglied der HGH hat als Soll ein Pensum von zehn Tagen Arbeitseinsatz am Fest zu leisten. Konkret heisst das dann, dass vermutlich jedes Mitglied zwei Wochen Ferien für das Fest «opfern» muss. Ein Wochenende wird gespielt, am anderen wird ein Arbeitseinsatz geleistet und die restlichen Tage sind für den Auf- und Abbau der Infrastrukturen reserviert.
«D’REGION»: Wie war die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Höchstetten und den betroffenen Landwirten bei der Planung des Grossanlasses?
Michael Kummer: Sowohl die Verhandlungen und Abklärungen mit den drei Gemeinden Höchstetten, Hellsau und Drei Höfe (Heinrichswil und Winistorf) als auch den betroffenen Landwirten waren sehr einvernehmlich. Kleinere Differenzen konnten rasch bereinigt werden und nun kann man wirklich sagen: Die Region steht geschlossen hinter dem Grossanlass.
«D’REGION»: Welches sind Ihre Wünsche an das OK und die Hornusser fürs Fest?
Michael Kummer: Mein einziger Wunsch ist der, dass wirklich alle dieses Fest geniessen können.
zvg
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