Sie sind gelebtes Brauchtum, die Adventsfenster in Hettiswil, die in herz­licher Gastfreundschaft Begegnungen der Generationen ermöglichen. Die «Ofehüsli»-Frauen boten auch dieses Jahr am 6. Dezember rund ums «Ofehüsli» das Besondere. Sie erfüllten am Samichlaus-Abend alle Klischees rund um die Advents- und Weihnachtszeit. Im hell erleuchteten, grossen Schaufenster gibt es einen Stall mit etwa
siebzig «glismete Schäfli» zu bestaunen. Zwei Hirten, ebenfalls in Handarbeit entstanden, hüten die zufrieden weidenden «Schäfli», die von Ulla und Frieda mit grosser Hingabe gestrickt worden sind.

Für ein festliches Ambiente sorgten die vielen Lichter am Weihnachtsbaum, der Duft von Glühwein und feiner Züpfe sowie der Samichlaus auf dem Bänkli vor dem «Ofehüsli». Eine Gruppe unterschiedlich grosser Kinder scharte sich um ihn. Die einen mutig, andere verzagt oder gar an der Hand von Mami oder Papi.

«Weisch es Värsli?», fragte der Samichlaus. «Nei», antworteten einige und hatten den grossen «Chlousesack» im Visier. «Macht nüt, mir chöi ja süsch chli prichte», brach der Samichlaus den mystischen Zauber und meinte weiter: «Aber süsch geits dir guet?» Die Scheu verflog und beim Griff des Samichlaus zum Sack waren die Kinder fast auf Tuchfühlung mit ihm. «Samichlous, du guete Maa, ändlech bisch du wieder da!», rief ein Junge und eilte dann mit seinem Säckli davon.

Jaren, Aiden, Elia, Laura, Dean sowie ihre kleinen Kolleginnen und Kollegen liessen sich dann im kleinen Märli- Hüttli von «Märlitante» Ursula Kupferschmied in eine zauberhafte Geschichtenwelt entführen. Schnell waren die fellbedeckten Bänkli für die Zuhörenden besetzt und das grosse Erwachsenenpublikum ergab sich der Faszina­tion der Geschichten und den eigenen Erinnerungen. Während drei Stunden wurde Vorweihnachtsfreude gelebt und der Tradition die Zukunft garantiert.

Sylvia Mosimann