Fehlende ökologische Aspekte sorgen für erneute Einsprache
01.10.2024 Burgdorf, Politik, Vereine, Gesellschaft, AktuellIm September 2017 sprach sich der Burgdorfer Stadtrat einstimmig für den Kredit in der Höhe von 6,8 Millionen Franken aus, der für einen neuen Busbahnhof sowie die Neugestaltung des gesamten Bahnhofplatzes verwendet werden sollte. Die Realisierung des Projekts verzögerte sich aufgrund von Einsprachen. «Hindernisfreie Architektur – Die Schweizer Fachstelle» wies darauf hin, dass die geplanten Perrons zu wenig hoch seien, damit Rollstuhlfahrende ebenerdig in die Busse einrollen können. Daraufhin wurde das Projekt überarbeitet und am 16. August 2024 wurde das jüngste Baugesuch publiziert. Gegen dieses wurde nun erneut Einsprache erhoben, diesmal vom Verein Pro Natura. Der Grund dafür liegt laut Christian Hedinger, Vorstandsmitglied von Pro Natura Unteremmental, in der fehlenden Berücksichtigung ökologischer Aspekte. So ist denn auch in der Einsprache von Pro Natura von einem «fehlenden ökologischen Ausgleich» die Rede. «Uns stört, dass bei der Überarbeitung des Projekts der von der Stadt im Rahmen der KlimaVision30 selbst festgelegte Schwammstadt-Perimeter nicht berücksichtigt wurde», präzisiert Christian Hedinger, Stadtrat der Grünen Burgdorf. «Wir fordern, dass beim Projekt der Boden nicht überall versiegelt wird, sodass das Wasser versickern kann. Momentan ist dies nicht einmal für das Dachwasser der Perronüberdachungen vorgesehen.» Weiter soll der Bahnhofplatz begrünt werden. Bei der Neugestaltung des Bahnhofplatzes sollen biodiversitätsfördernde Massnahmen angewandt werden.
Mit der Einsprache beim Regierungsstatthalteramt wird es zu Einspracheverhandlungen kommen. Christian Hedinger zeigt sich optimistisch, dass dabei zwischen der Stadt und Pro Natura eine für alle Seiten stimmige Lösung gefunden werden kann. «Das Projekt soll durch die Einsprache nicht verzögert werden.» In bereits geführten Gesprächen mit der Stadt habe sich diese bei der Ausführung des Projekts punkto Verbesserungen ökologischer Aspekte und der Begrünung entgegenkommend gezeigt. «Ich bin guter Dinge, dass wir eine Lösung finden werden. Mit wenigen Verbesserungen kann bereits viel erreicht werden», hält Christian Hedinger fest.
Die Stadt Burgdorf gibt keine Medienauskunft zu laufenden Verfahren oder Einsprachen.
Joel Sollberger