Victorias langersehnter Wunsch geht in Erfüllung

  24.12.2024 Region, Gesellschaft

Victoria Caspar aus Bärau hat eine extrem seltene Krankheit. Zusammen mit ihren Eltern wünscht sie sich deshalb eine Delfin-Therapie, die aber weit ausserhalb der finanziellen Möglichkeiten der Familie liegt. Kurz vor Weihnachten hilft der Rotary Club Emmental.
Die Geschichte der 12-jährigen Victoria Caspar ist tragisch und sehr berührend. Sie hat einen Defekt am Gehirn und ist dadurch stark behindert. Die Krankheit ist äusserst selten – es gibt weltweit nur etwa 50 bekannte und vergleichbare Fälle; in der Schweiz ist Victoria sogar die einzige Betroffene. Ihre Eltern Grettel und Georg sind seit der Geburt sehr gefordert und sie bezeichnen es als «ihre Lebensaufgabe», die Entwicklung ihrer Tochter lebenswert zu gestalten.
Dies ist aber nicht einfach, da Victoria sehr eingeschränkt sieht und hört. Auch ihre Bewegungsfähigkeit ist beeinträchtigt: Sie ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Viel Unterstützung erhält die Familie aus ihrem Umfeld, von der Invalidenversicherung und auch von der Blindenschule in Zolli­kofen, wo Victoria wöchentlich an fünf Tagen betreut wird.
Der unbändige Wille und die beeindruckend positive Haltung von Vater und Mutter übertragen sich auch auf Victoria, die dadurch auf ihre Art Lebenswille, Freude und Zuneigung zeigt. Für Aussenstehende ist die schier
unerträglich scheinende Situation schwer vorstellbar. Dies beschäftigt Caspars aber wenig. Soweit die finanziellen Möglichkeiten es erlauben, gibt es für sie kaum Grenzen. So beispielsweise auch ein kürzlicher Firmenausflug in den Europa-Park nach Rust mit der Kambly-Belegschaft, wo Georg seit 20 Jahren arbeitet.
Die gut 50 Mitglieder des Rotary Clubs Emmental haben anlässlich ihrer Generalversammlung beschlossen, der Familie Caspar einen langersehnten Wunsch – eine Delfin-Therapie – mit einem Beitrag von 10 000 Franken zu erfüllen. Victoria ist eine Wasserratte und die Begegnungen mit Tieren lösen bei ihr befreiende Momente aus. Alle wünschen Victoria, dass mit der Therapie auch ihre Leiden gelindert werden. Vor neun Jahren bereits durfte sie positive Erfahrungen damit sammeln.
Dieser Bericht könnte sich wie eine Weihnachtsgeschichte mit Happy End anhören. Leider ist dem aber nicht so, denn Grettel und Georg sorgen sich jeden Tag um Victoria. Das unerwartete Weihnachtsgeschenk ist darum «nur» eine wunderbare Abwechslung.

zvg


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