Wärmeverbund Affoltern i.E. - Das Feuer brennt

  10.12.2024 Aktuell

Vor 10 Jahren, am Samichlaustag 2014, lieferte der Wärmeverbund Affoltern im Emmental (WVA) in Form von Heizungswärme und Warmwasser ein erstes Mal Energie. Nun lud der Wärmeverbund am vergangenen Samstag zum 10-Jahr-Jubiläumsanlass ein. Einer Besichtigung der Heizungsanlage folgte am Mittag ein Apéro im Feuerwehrmagazin.

Schlussendlich Feuer und Flamme – nachhaltiges Projektvorhaben umgesetzt
Bereits im Jahr 2010 hatte man sich im Rahmen der Finanzplanung erste Überlegungen für den nötigen Ersatz der Öl-Heizanlagen öffentlicher Gebäude machen müssen. Im Jahr 2012 stellte der damalige Gemeindepräsident Jürg Stalder die Idee eines Wärmeverbunds zur Diskussion. Mit Vorabklärungen in finanzieller Hinsicht und mit Machbarkeitsstudien schritt das Projekt trotz anfänglicher Skepsis, auch wegen den umsichtigen Initianten Beat Flückiger, Walter Briggen, Hans Sommer, Alfred Kneubühler, Christoph Müller und Ueli Kobel, weiter voran. Trotz den zu erwartenden Mehrkosten im Wärmebezug von rund 15 Prozent gegenüber der Ölheizung erhielt man an der Gemeindeversammlung das Ja für die Anlage eines Wärmeverbundes. Es folgte die Baubewilligung am geeigneten Standort und eine Genossenschaft wurde gegründet. Präsident Beat Flückiger betont die Wertschöpfung für die Region. Die Mehrkosten für den Bezug sind aus seiner Sicht durch die Auftragsvergabe an regionale KMU und die Einsparungen bei fremden Energielieferanten aufgefangen. Dies bedeutet einen Mehrwert und eine Wertschätzung für das einheimische Gewerbe. Die Anlage beispielsweise wird aktuell gemeinsam durch die Landtechnik GmbH Affoltern und die Sommer GmbH Wasen betreut, in Person des zuständigen Anlagewarts Marc Flückiger. Zudem stehe der ökologische Aspekt im klaren Vorteil gegenüber der Ölheizung. Acht Millionen Kilowattstunden wurden in diesen zehn Jahren produziert, davon 7,3 Millionen mit Holzschnitzeln und 0,7 Millionen mit Solarstrom. Zweitausend Kubikmeter CO2 konnten einge­spart werden oder anders ausgedrückt: rund eine Million Schweizer Franken, die in der Region bleiben.

Gut und vorbildlich unterwegs
In diesen zehn Jahren blieben aber auch Schäden an der Anlage nicht aus. Neben normalen Störungen waren auch drei Blitzeinschläge zu verzeichnen, die aber glimpflich abliefen und mit dem Austausch eines Kupferkabels durch ein Glasfaserkabel endgültig eliminiert sind. Eine Förderschnecke im Schnitzelbecken nahm leider irreparablen Schaden, weil auf unerklärliche Weise ein Stück einer Eisenstange in die Feuerschnitzel gelangte. Ein Hagelschaden am Solardach musste ebenfalls verkraftet werden.
«Trotz allem sind wir sehr gut unterwegs», meint Beat Flückiger, «auch finanziell.» Kapazität für weitere Anschlüsse von Liegenschaften an den Wärmeverbund sind weiterhin vorhanden.
Gemeindepräsident Roland Ryser beglückwünschte in seiner Grussrede den Wärmeverbund und hob die einzigartige Zusammenarbeit hervor. Ein vorbildliches Projekt, das mit einem Augenzwinkern auch mal spezielle Gratulationswünsche zulässt: «Ich wünsche dem Wärmeverbund stets genug Holz und lange, kalte Wintermonate.» 

Paul Hulliger

 


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